Erste Schritte als Arbeitskreis Gedenkstätte Kakerbeck
Durch Initiative von Herrn Otto Beckmann wurde 1993 der „Arbeitskreis Gedenkstein Kakerbeck" ins Leben gerufen. Nach der politischen Wende 1990 war es nun endlich möglich über das Projekt „Gedenkstein" zu sprechen und nach sehr intensiver Arbeit zu errichten. In Kakerbeck war momentan der Abwasser- und Straßenbau entscheidend und der Denkmalbau hat in der Gemeinde kein Gehör gefunden. Es gab keine gleichgestellten Vereine, wie einen Landwehr- und Kriegerverein, der so ein Vorhaben anstreben könnte.
Die Kakerbecker Einwohner hatten den Wunsch 50 Jahre nach dem 2. Weltkrieg die gefallenen Soldaten mit einem Gedenkstein zu ehren. Ganz besonders darunter Herr Beckmann, der zwei Cousins im Kriege verlor und sehr viele der gefallenen Soldaten persönlich kannte. Otto sprach mit sehr vielen Einwohnern über dieses Vorhaben, konnte alle dafür begeistern und gewann große Zustimmung. Otto Beckmann wurde durch die Einwohner zum Bau eines Denkmals ermuntert. Bau des Denkmals war dann eine Privatinitiative.
1993 sprach er mit unserem Pfarrer Dieter Borchert über den Denkmalbau, er war sofort dabei. Danach gründete sich der „Arbeitskreis Gedenkstein Kakerbeck".
Mitglieder des Arbeitskreises waren:
Pfarrer Dieter Borchert
Otto Beckmann
Gerhard Michaelis
Werner Beckmann
Rudolf Wagner
Es wurde mit der Bürgermeisterin Christa Neugebauer gesprochen, diese stimmte dem Vorhaben zu und versprach Unterstützung bei der Finanzierung und uns nach ihren Kräften zu unterstützen.
Die Arbeit begann 1994/1995 mit vielen Beratungen des Arbeitskreises. Bei dem Eroberungskrieg starben über 50 junge Männer unseres Dorfes. Die Erstellung der Opferliste war sehr mühsam. Otto Beckmann kannte viele der gefallenen Soldaten persönlich und führte Gespräche mit noch lebenden Kriegsteilnehmern und Opferfamilien. Eine große Hilfe waren die Eintragungen in den Kirchenbüchern und er versuchte unter schwierigen Bedingungen bei unserem Standesamt mit seinem Archiv weitere Informationen zu erhalten.
Das Denkmal sollte ein 3-seitiger, leicht Kegelförmig nach oben verlaufender schlichter Feldsteinblock ohne Pathos werden. Aus einem Sockel und zwei Treppenstufen. Die Feldsteine des Denkmals stammen alle aus der Kakerbecker Feldmark, diese wurden organisiert durch den Arbeitskreis mit besonderer Unterstützung durch Gerhard Michaelis. Die Feldsteine sollten als Zeichen der Heimatverbundenheit aller Opfer dienen. Als Standort kam nur der Denkmalplatz in Frage.
Die Finanzierung von etwa 10.600 DM war für den Arbeitskreis eine besondere Herausforderung. Bürgermeisterin Christa Neugebauer versprach volle Unterstützung und so wurden alle Bürger und Einrichtungen der Gemeinde gebeten zu Spenden. 123 Einzelspenden ergaben 6.222 DM, die Jagdgenossenschaft spendete 2.000 DM und die Restlichen 2.300 DM wurden mit dem Haushalt der Gemeinde beglichen.
Maurermeister Torsten Kaufmann übernahm die Arbeiten am Feldsteinblock. Herr Pfarrer Borchert, Sprecher des Arbeitskreises, war der Organisatorische Mittelpunkt und kümmerte sich um die Fertigstellung der Gedenktafel. Diesen Auftrag erhielt der Steinmetzmeisterbetrieb Seidler aus Gardelegen. Herr Borchert nahm Kontakt zur Denkmalbehörde auf.
Die Einweihung mit kleiner Feierstunde, war für den 17.11.1996 geplant, fand jedoch aufgrund von späterer Fertigstellung erst am 23.11.1996 statt. Es waren ungefähr 100 Einwohner und einige Gäste vor Ort anwesend. Zum Anfang war die Gedenktafel verhüllt und die Jagdhornbläser aus Jemmeritz spielten einige Stücke. Herr Borchert sprach in einer Rede über die Entstehung und Arbeit des kleinen Arbeitskreises, Herrn Kaufmann wurde für die gute Arbeit gedankt, Rudolf Dreske und Käthe Michaelis enthüllten das Denkmal. „Denkmale liegen in der Zuständigkeit der Gemeinde" so übergaben sie dies an die Bürgermeisterin. Die Bürgermeisterin bedankte sich sehr herzlich und die Jagdhornbläser spielten nochmal einige Stücke. Zum Abschluss wurde in das Kirchgemeindehaus eingeladen, zu Kaffee und Kuchen von den Frauen des Arbeitskreises und der Kirchgemeinde.
Nach dem erfolgreich beendeten Projekt wendete sich Herr Otto Beckmann seinen zweiten Herzenswunsch zu, unseren Kirchenglocken. Damit unser Dorf den Doppelklang erhielt, den er aus seinen Kindheitstagen kannte und sehnlichst vermisste.

