Zeitstrahl von Dorfe und Ort Jemmeritz
Die Entstehung von Jemmeritz ("Alt-Jemmeritz")
1392 als "to jeedmerisse" genannt (Schulze: Cloetze, S. 54, nach Or STA Hannover)
1472 "dat wüste dorp Gelmerize" (A VI 142) (Mühlenteich bereits genannt)
1553 wüstes Dorf mit Mühle
1584 erste Erwähnung der Wassermühle (derer von Alvensleben)
1598 "das wüste dorff Gemmerize" (BLHA, Rep. 78, Kopiar Nr. 88, fol 10b)
1608 Schäferei und Mühle derer von Alvensleben zu Isenschnibbe, Pachtmüller "Carl Friedrich Bammell" genannt
1691 Müllermeister "Carsten Bünnig" auf der Wassermühle
1704 Müllermeister "Hans Lemme" als Pachtmüller auf der Mühle genannt
1712 adliges Gut und Rittersitz
1745 Adliges Gut mit Wassermühle, Schäferei und einer Ziegelscheune
(Lehrer Dietz, Im Ziegelofen saß eine Tafel worauf geschrieben stand: "Gebrüder von Alvensleben 1633")
1752 die Ackerstücke "Wohrte" am angrenzendem Gutshof sind auf der Wüstungskarte als Wüstung mit einem N bezeichnet,
an dieser Stelle stand das ursprüngliche Rundplatzdorf, dort entstand auch wieder die spätere Gutssiedlung
(SBB, Kart. N 16/9, Kart L 5420, Bl. 60, UrMBl 1752 Kakerbeck von 1821 (vgl. Zahn: Wüstungen, S. 91-91, Nr. 97,
auch Enders: Wüstungsgeschichte, S. 13))
1775 sprechen wir schon vom Gute mit Schäferei und Wassermühle, 3 Feuerstellen in Einfamilienhäusern und
6 Feuerstellen in Mehrfamilienhäusern (die Gutssiedlung und damit Jemmeritz ist wieder entstanden)
1775 Friedhof/Kirchhof für die Einwohner angelegt (Kapelle befindet sich im Rittergut)
1778 Müller "Christian Friedrich Hoyer" auf der Wassermühle
1801 adliges Gut, nebst Schäferei, Wassermühle am Mühlenbach, Forsthaus, Ziegelei und 6 Einlieger, 16 Feuerstellen
1818 adliges Gut, Schäferei, Ziegelei, Försterei, Wassermühle, 12 Wohnhäuser
1840 die Brennerei wird zum ersten male erwähnt (Wassermühle mit 2 Gängen)
1872 Rittergut mit Brennerei, Ziegelei und Wassermühle, 12 Wohnhäuser
"Neu-Jemmeritz" (Kolonie) entsteht
1906 übernahm der Gutsbesitzer August Damke aus Neuendorf bei Klötze das heruntergewirtschaftete Gut
Im gleichen Jahr stellt Herr Damke 100 Hektar als Siedlungsland dicht am Gut Jemmeritz zur Verfügung
als Rentenkolonie wollte er die Gemarkung Jemmeritz vollumfänglich Nutzen
20 Grundsitzerstellen sind in der Kolonie von 1906-1910 geschaffen wurden, 1910 letztes Wohnhaus erbaut
16.03.1906 heißt es im Klötzer Wochenblatt: "In der Feldmark Jemmeritz entsteht an der Klötzer-Kakerbecker Straße
eine Kolonie für neue Ansiedler. 30 Mann schlagen in dem Rittergutsforst Bauholz für den Hausbau der neuen Kolonie".
1912 Bau der Schule (Grund von August Damke zur Verfügung gestellt)
Lehrer Dietz bezieht die Wohnung im Erdgeschoss
Die Kolonie wird fortan "Neu-Jemmeritz" genannt und die ältere Siedlung bekommt den Beinamen "alt" für "Alt-Jemmeritz"
Weiterführende Geschichte für Jemmeritz
29.02.1906 im Klötzer Wochenblatt: "Rittergutsbesitzer Damke aus Jemmeritz sucht für die zur Zeit
unbesetzte Stelle der "Waldschenke" am Ententeich einen Wirt" (es meldete sich Familie Däubler)
1906 der Bau des neuen "Schlosses" (der "Rosenvilla") in Alt-Jemmeritz beginnt
für das untere Feldsteinfundament werden Steine des alten Gutsgebäudes ("Schlosses") verwendet
29. August 1926 Sportverein Jemmeritz feiert sein 1. Stiftungsfest (Fußball & Leichtathletik)
1928 Gutsbesitzer Reinecke wird Bürgermeister der neuen Landgemeinde Jemmeritz (Aufhebung vom Gutsbezirk)
September 1928 Grundsitzer Dähre eröffnet eine Gastwirtschaft
05. April 1934 Frau Elisabeth Reinecke gründet die Ortsgruppe der NS-Frauenschaft
1934 in der Rosenvilla in Alt-Jemmeritz wird ein Müttererholungsheim der NS-Volkswohlfahrt eingeweiht
1937 Landwirt August Wilke wird Bürgermeister (Nachfolger von Bruno Reinecke)
1938 Feldweg von der Schäferei durch den Bärengrund wird zur festen Fahrstraße ausgebaut
Oktober 1938 erste Schulfilmvorführung
März 1940 Suchaktion, englische Flugblätter gefunden und der Polizei übergeben
März 1940 Verdunkelungsanlage für die Schulfenster
April 1940 5 Kinder aus Danzig, Gutsarbeiterfamilien
Juni 1940 Pappschild "Luftschutzraum für 30 Personen" an der Schule angebracht
Juli 1940 Kleinradioempfänger Blaupunkt für die Schule
(gestiftet von Käthe Schulz, Leiterin vom NSV-Müttererholungsheim in Jemmeritz)
August 1940 Kartoffelkäfersuchaktion, Abwurf aus englischen Flugzeugen
September 1940 Suchaktion, britische Brandplättchen aus Flugzeugen
November 1940 Luftschutzbrandspritze für die Schule
1941 Feuerwachturm auf dem Blafferberg südlich von Jemmeritz errichtet
1941 Förster Hermann Loof wird Nachfolger vom Förster Walter Hoppe
Oktober 1941 Einführung vom Ortsnachtwachdienst (2 Personen von 23 Uhr bis 3 Uhr)
März 1942 Zehnjährige Schüler zum Erfassungsapell der HJ nach Klötze
1942 Lehrer als Hilfspolizist zur Landwacht nach Kakerbeck
Mai 1942 Muttertagsfeier der NS-Frauenschaft im Garten der Gastwirtschaft Wagner
Juni 1942 Jungvolk Engersen in Jemmeritz: Übernachtung in Gutsscheune, Morgenfeier und Heimabend in der Schule
Juni 1942 280 Fliegergeschädigte der Ortsgruppe Kakerbeck
November 1942 Lehrer und Luftschutzobmann Schwerin kontrolliert die Verdunkelung im Ort
Januar 1943 Landwacht Jemmeritz mit Gewehr, Munition und Armbinde (Postenführer Schwerin)
Februar 1943 erstmals Fibeln mit deutscher Normalschrift für die 1. Klasse
Oktober 1943 Suchaktion nach Feindabwurf: Stanniolstreifen gefunden
1943: 50 Flüchtlinge aus Hamburg und 4 Familien aus Magdeburg
Januar 1944 Lehrer hilft Bürgermeister bei Lebensmittelkartenabrechnung
April 1944 Flugzeuge tief über Jemmeritz
September 1944 Fliegeralarm
November 1944 Klassenräume mit Stroh für 34 rückgeführte aus Essen (Insgesamt 54 Rückgeführte)
10. April 1945 15 Uhr Luftkampf über Jemmeritz mit Bombenabwurf (Notabwurf)
5 Bombenschäden und eine abgebrannte Scheune bei Dammert
B17 Bomber der Amerikaner zwischen Gut und Alt-Jemmeritz abgestürzt
verstorbene Besatzungsmitglieder auf dem Gutsfriedhof beigesetzt
19. April 1945 amerikanische Truppen in Jemmeritz
April 1945 Bernhard Schwerin als eingesetzter Bürgermeister
September 1945 Erich Franke Bürgermeister
Oktober 1945 Schule nimmt Betrieb wieder auf, 60 Schüler
16. August 1947 Wiedereröffnung Gasthof "zur grünen Eiche" durch Landwirt E. Stockfisch
Oktober 1947 Schülerzeitung "Schulpost"
Januar 1948 erster Russischunterricht
Juni 1948 Blindgänger an der Chaussee Alt-Jemmeritz gesprengt
Mai 1949 Landwirt August Dammert stirbt im Alter von 92 Jahren
16. November 1996 Einweihung vom Denkmal für die 18 Opfer der Weltkriege auf dem Friedhof
03. Oktober 2001 Tag der deutschen Einheit unter der Eiche gefeiert
06. Februar 2002 Aufstellen des Festschildes zur 610 Jahrfeier
01. April 2002 haben die Jemmeritzer am Ostermontag drei Ulmen gepflanzt
09. - 11. August 2002 610 Jahrfeier von Jemmeritz
17. September 2024 Besichtigung der alten Schuluhr in der Jemmeritzer Schule
19. September 2024 kauf und Rettung der alten Schuluhr durch den Heimat- und Kulturförderverein Kakerbeck e. V.
Frühjahr 2025 Abriss vom alten "Mütterheim" nach fast 110 Jahren (erbaut 1915 durch den Rittergutsbesitzer Damke)

